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Heimatkundliche Tatsachen über Orenburg
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1744 wurde das Gouvernement Orenburg gegründet, das eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der russischen Staatspolitik mit Bezug auf Zentralasien und Indien spielte. An den Ursprüngen des Gouvernements standen berühmte Staatsmänner der Epoche von Peter I.: W.N. Tatischtschew, I.K. Kirilow, P.I. Rytschkow, I.I. Nepljujew und W.A. Perowskij. Das Gouvernement verband ursprünglich Teile von heutigen Kasachstan, Baschkortostan, Tatarstan, der Regionen Tscheljabinsk und Samara.

Die südliche Grenze der Region bildeten das Kaspische Meer und der Aralsee. Eine gute geographische Lage, die vom Staat erhaltenen Sondervergünstigungen und die Geschäftstätigkeit einer unternehmungslustigen Kaufmannschaft der Region förderten die Entwicklung von Handels-, Wirtschafts- und Kulturbeziehungen zu Zentralasien und den östlichen Ländern. Dies bestimmte die historische Rolle der Region Orenburg als Bindeglied zwischen den Zivilisationen von Osten und Westen. Bis heute bildet die Region Orenburg den Grenzrand Russlands auf dem Weg nach Zentralasien. Nach dem Territorium ist sie eine der größten in Russland, sie grenzt an Baschkortostan und Tatarstan, die Regionen Samara und Tscheljabinsk und die Republik Kasachstan. Von allen Subjekten der Russischen Föderation besetzt die Region Orenburg den längsten Abschnitt der russisch-kasachischen Grenze, die etwa 1,7 Tsd. km beträgt. Die Grenzlage der Region bestimmt die Richtung und den Charakter ihrer außenwirtschaftlichen Beziehungen. Kasachstan ist der wichtigste Handelspartner, dessen Anteil am gesamten Außenhandel der Region etwa 25% ausmacht.

Der größte Teil der Region Orenburg liegt in Europa, der übrige Teil in Asien. Die größte Wasserader der Region - der Ural - bildet die Grenze zwischen Europa und Asien. Die Fläche der Region beträgt 123,7 Tsd. km2. Die Region besteht aus 35 Rayons und 12 Städten: Abdulino, Buguruslan, Busuluk, Gaj, Kuwandyk, Mednogorsk, Nowotroizk, Orenburg, Orsk, Sol-Ilezk, Sorotschinsk, Jasnyj sowie 4 Stadtsiedlungen. Die Region Orenburg gehört zum Föderationskreis Wolga. Das System der staatlichen Behörden wird durch das Statut der Region Orenburg bestimmt. Die Staatsgewalt wird von der gesetzgebenden Versammlung der Region Orenburg, dem Verwaltungschef, der Regionalverwaltung sowie von anderen staatlichen Behörden ausgeübt, die entsprechend dem Statut der Region Orenburg etabliert sind. Die Gesetzgebende Versammlung ist das ständig aktive und das einzige gesetzgebende Organ der Region Orenburg.

Der oberste Beamte der Region Orenburg ist der Gouverneur, der auch als Regierungschef agiert. Die Regierung der Region ist ein ständiges kollegiales Organ. Die Struktur der Vollzugsorgane der Staatsgewalt in der Region wird vom Gouverneur bestimmt. Das Verwaltungszentrum der Region Orenburg ist die Stadt Orenburg, die 1743 gegründet wurde.

Orenburg wurde von 1735 bis 1743 dreimal angelegt. Das Lexikon von Brockhaus und Efron (1897) berichtet darüber: «Ursprünglich wurde Orenburg 1735 an der Mündung des Flusses Or bei seinem Auslauf in den Ural gegründet, war zum Schutz vor Nomaden vorgesehen und wurde zu diesem Zweck gefestigt. Damit hat man aber den Raubzügen von Baschkiren kein Ende bereitet, die rebellierten schließlich offen gegen die Regierung. Da die Stadt in einer niedrigen, offenen Gegend lag, konnte sie den Rebellen keine Furcht einjagen. Deshalb wurde 1739 beschlossen, Orenburg an einen neuen Ort (Krasnaja Gora) 180 Wersten weiter flussabwärts zu verlegen, und den alten Namen beizubehalten. Die alte Stadt bestand weiter unter dem Namen Orskaja-Festung (heute die Stadt Orsk). Der neue Ort erwies sich wiederum als ungünstig. Bei der Grundsteinlegung wurde festgestellt, dass die Flur von Krasnaja Gora arm an Baumaterial, aber auch klimamäßig wenig geeignet war; daher wurde Orenburg... zum dritten Mal (von Nepljujew) angelegt, diesmal 70 Wersten von der Flur von Krasnaja Gora entfernt, an der Stelle, wo sich früher die Berdjanskaja-Festung befand, die an den Fluss Sakmara verlegt wurde. Die Stadt, die auf Krasnaja Gora gebaut wurde, blieb weiter unter dem Namen Krasnogorsckaja-Festung und später Krasnogorsckaja Staniza bestehen.

Orenburg entstand als befestigter Punkt, der die südliche Grenze Russlands beschützen sollte, wurde aber zum größten Vermittler zwischen Russland und Zentralasien, die Rolle hat die Stadt bis heute beibehalten.

Die Stadt Orenburg ist heute ein führendes Industrie-, Wissenschaft-, und Kulturzentrum der Region Orenburg, wo 524,4 Tsd. Menschen leben. Am 1. Januar 2009 betrug die ständige Bevölkerung der Region 2 Mio. 111,5 Tsd. Menschen, darunter: städtisch - 1211,9 Tsd. Menschen. - 57,4% (Orsk - 245,0 Tsd., Nowotroizk - 101,3 Tsd.); ländlich - 899,6 Tsd. Menschen (42,6%). Die Bevölkerungsdichte beträgt 17,1 Einwohner pro Kilometer. Die Region Orenburg zeichnet sich durch ihre multinationale Bevölkerung aus; hier leben mehr als 100 Nationalitäten und ethnische Gruppen, von denen jede einen großen Beitrag zur Entwicklung der Kultur unseres Landes geleistet hat. Die Grundlagen der geistigen und moralischen Kultur der Region wurden durch herausragende Persönlichkeiten wie Puschkin und Derzhawin, Aksakow und Schewtschenko, Lew Tolstoj und Krylow, Korolenko und Dal geprägt, deren Lebenswerk immer noch einen großen Einfluss auf viele Generationen von Russen hat. Seit über zweieinhalb Jahrhunderten hatte die Region Orenburg zahlreiche Herausforderungen zu meistern. Ende 1925 erreichte die Industrieproduktion in der Region das Vorkriegsniveau. Zum Jahresbeginn 1935 wurden etwa 2000 Kollektivwirtschaften gegründet, die für diese Zeit beispiellose Ernten von bis zu 160 Mio. Pud Getreide pro Jahr bekamen. Bis 1940 wurden in der Region Orenburg über 400 neue Betriebe und Fabriken gebaut. Zu dieser Zeit war der Übergang zur allgemeinen Grundschulbildung abgeschlossen, und entstanden Institute und technische Schulen. Die Bevölkerung bekam Zugang zu einer kostenlosen medizinischen Versorgung.

Während des Großen Vaterländischen Krieges wurde die Region zu einem wichtigen Standort für die Produktion von Panzern, Kampf- und Transportflugzeugen, Flugzeugausrüstung und vieles mehr. In die Region Orenburg wurden etwa dreißig Unternehmen und Tausende Tonnen Ausrüstung evakuiert. Während der Kriegsjahre übergab die Region Orenburg dem Staat 124 Mio. Pud Getreide und 6,2 Mio. Pud Fleisch. 240 Mio. Rubel wurden von den Einwohnern der Region für den Verteidigungsfonds gesammelt. Die Bewohner von Orenburg kämpften auch mutig an den Kriegsfronten. Für den heldenhaften Kampf gegen den Faschismus wurde 235 Einwohnern von Orenburg der hohe Titel Held der Sowjetunion verliehen, acht Orenburger bekamen den Titel zweimal. Nach dem Großen Sieg entwickelten sich die größten Industrieunternehmen der Region: die Maschinenbauwerke Süd-Ural und Orenburg, der Motorenhersteller «Ural-Elektromotor» und das Kupfer-Schwefel-Werk in Mednogorsk, das Hüttenwerk Orsk-Chalilowskij. In den Jahren 1960 - 1970 wurden auf der Grundlage der erkundeten Öl- und Gaslagerstätten das Ölunternehmen „Orenburgneft" und der Orenburger Gaskonzern gegründet, der in der Produktion und Verarbeitung von schwefelwasserstoffhaltigem Gas weltweit am größten ist. Zu der Zeit war die Region Orenburg die Grundbasis der Sowjetunion bei der Gasversorgung europäischer Länder über die Gaspipeline «Sojus».

Mit 1,8 Mio. ha war die Region Orenburg eines der Gebiete der Neulandgewinnung. Die Neulandgewinnung ist zu einer hellen und unvergesslichen Seite in der Geschichte der Region Orenburg geworden. Für die erfolgreiche Produktion und Lieferung von Getreide an den Staat wurde die Region Orenburg zweimal mit dem Lenin-Orden ausgezeichnet (1956, 1968). 2009 feierte man den 55. Jahrestag seit dem Beginn der Neulandgewinnung. Die Region hat einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der Weltraumfahrt geleistet. Der erste Kosmonaut der Erde, Juri Gagarin, hat hier eine Fliegerschule besucht. In der Region Orenburg haben zwei andere Kosmonauten, Romanenko und Manakow, ihre Kindheit und Jugend verbracht.

Heute liefert die Region Orenburg jährlich Industrieprodukte im Wert von etwa 400 Mrd. Rubel und Agrarprodukte im Wert von 56 Mrd. An den 2.500 erkundeten Lagerstätten fördert man mehr als 75 Arten nutzbarer Mineralien. Nach den Vorräten und den Abbaukapazitäten von Mineralien ist die Region eine der führenden russlandweit. Der Anteil der Region Orenburg an der Produktion von Hochöfen und Stahlschmelzausstattung beträgt etwa 40 %, an der Produktion von Schmiede- und Pressmaschinen ca. 30 %, an der Stahlproduktion 5 %, an der Produktion von Eisenmetallwalzerzeugnisen 4,5 %, an der Erdölförderung 4 %, an der Erdgasförderung mehr als 3 %, an der Seidenstofferzeugung über 3 %. Für den Zeitraum 2000 - 2008 betrug die jährliche Steigerung der Industrieproduktion 8 %. Die Verkehrsinfrastruktur ist in der Region gut ausgebaut. Es gibt alles Notwendige für die Organisation der Luftkommunikation mit den GUS-Staaten und mit dem Fernausland. Unter den Subjekten des Föderationskreises Wolga hat die Region Orenburg mit über 13.000 km die größte Länge von öffentlichen Straßen mit fester Oberfläche. 5,5 % aller Ackerflächen Russlands fallen auf die Region Orenburg.

Die Region Orenburg ist zu Recht eine der wichtigsten Kornkammern Russlands, in der jährlich über 3 Mio. Tonnen Getreide angebaut werden. In der Getreideproduktion belegte die Region Orenburg 2008 den neunten Platz unter den russischen Regionen. In den letzten zehn Jahren hat die Bedeutung privater Nebenbetriebe erheblich zugenommen. 2008 betrug der Anteil der Haushaltsbetriebe an der gesamten landwirtschaftlichen Produktion der Region 43,2 % (1990 - 21,0 %). Die Wirtschaft der Region Orenburg ist in das System der Außenwirtschaftsbeziehungen des Landes eingebunden. Die Geographie der Handelsverträge der Orenburger Unternehmen und Organisationen umfasst mehr als 80 Länder. Der Außenhandelsumsatz hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdreifacht und überstieg 2008 im Vergleich zu 2000 6 Mrd. Dollar. Das Volumen des Außenhandelsumsatzes pro Einwohner der Region belief sich 2008 auf 3000 US-Dollar. Das Bildungssystem der Region verfügt über ein ausgedehntes Netz von Bildungseinrichtungen, die Vorschulbildung, allgemeine und berufliche Bildung anbieten. Anfang 2009 gab es 789 Vorschuleinrichtungen, 1351 Kindertagesstätten, 114 Einrichtungen der Grundschulbildung und sekundären Berufsbildung, 25 Hochschulen (einschließlich Filialen).

Die Region verfügt über sieben Theater, 13 Museen (darunter zwei Ausstellungshallen), drei Kulturparks, eine Philharmonie und einen Zirkus. In der Region gibt es 1176 Kultur- und Freizeiteinrichtungen, 987 öffentliche Bibliotheken, darunter drei Regionalbibliotheken und eine Spezialbibliothek (für Blinde). Auch im neuen Jahrtausend weist die Region Orenburg ein gutes Potential und vielversprechende Möglichkeiten auf.

Опубликовано: 17 Ноября, 2014  16:18 Просмотров: 4517